Zinseszinsrechnung

zinseszinsrechnungBei allen Spar- und Geldanlageformen, die nicht nur über eine, sondern über mehrere Zinsperioden  angelegt werden, spielt die Zinseszinsrechnung eine entscheidende Rolle.

Dies wird nicht zuletzt an einem Sparbuch deutlich, welches die Eltern für ihre Kinder eingerichtet haben und das nach mehreren Jahrzehnten zu einem ansehnlichen Vermögen herangewachsen ist.

Wie funktioniert die Zinseszinsrechnung?

Sowohl beim Sparbuch als auch beim Festgeld ist der Zinssatz bereits im Voraus festgelegt und kann  während der gesamten Laufzeit nicht mehr verändert werden.

Etwas anders sieht es bei dem Tagesgeld aus, welches nicht nur täglich verfügbar, sondern auch erheblichen Zinsschwankungen unterworfen ist. Auch hier ist jedoch die Zinseszinsrechnung in vollem Umfange gültig.

Allen Geldanlageformen ist gemeinsam, dass die Zinsen nicht nur mit der Zinseszinsrechnung ermittelt, sondern auch am Ende einer jeden Anlageperiode gutgeschrieben werden.

Bei dieser Anlageperiode handelt es sich in der Regel um das Kalenderjahr. Sofern die Zinsen halbjährlich, vierteljährlich oder monatlich gutgeschrieben werden, sprechen die Experten von einer unterjährigen Zahlung.

Der Zinseszinseffekt tritt ab dem Zeitpunkt in Kraft, an dem die Zinsen erneut angelegt werden. Mit Hilfe der Zinseszinsrechnung ist es problemlos möglich, die Guthabenzinsen nicht nur für jeden beliebigen Tag des Jahres, sondern auch für jede beliebige Stunde auszurechnen.

Auf diese Weise wird sichergestellt, dass der Kunde bei einer Guthabenverfügung exakt den Zinssatz erhält, der ihm wirklich zusteht.

Zinseszinsrechnung Formel

Der Zinseszins einer Geldanlage kann sowohl mit einem Zinseszins Rechner als auch mit der Zinseszinsrechnung Formel ermittelt werden.

Ist die Höhe des Anfangskapitals bekannt und soll mit der Zinseszinsrechnung die Höhe des verzinsten Kapitals bestimmt werden, dann gilt:
Kapital Verzinst = Kapital Anfang x 1 + (p/100)^n

Kapital Verzinst = Endkapital nach der Verzinskung,
Kapital Anfang  =  Anfangskapital vor der Verzinsung
p                           = Zinssatz in Prozent (%)
n                            = Anzahl der Jahre

Ist hingegen das Endkapital bekannt und das Anfangskapital unbekannt, dann ist die Zinseszinsrechnung  wie folgt anzuwenden:
Kapital Anfang = Kapital Verzinst / [1 + (p/100)^n]

zu der ausführlichen Erklärung der Formeln

Zinseszinsrechnung und Sparbuch

Trotz der Tatsache, dass die Zinsen beim Sparbuch relativ niedrig sind, zählt es nach wie vor zu den beliebtesten Formen der Geldanlage. Dies hat verschiedene Gründe. In erster Linie dürfte dabei eine Rolle spielen, dass das Sparbuch sehr sicher und ein Kapitalverlust nahezu ausgeschlossen ist.

Grundsätzlich erfolgt die Zinsgutschrift bei einem Sparbuch am Ende eines Kalenderjahres. Am 1. Januar des Folgejahres kann der Sparer die Höhe der mit der Zinseszinsrechnung ermittelten Zinsen von seinem Kontoauszug ablesen.

Das Guthaben auf dem Sparbuch ist täglich verfügbar. Dabei sollte sich der Sparer aber darüber im Klaren sein, dass der Zinseszinseffekt umso geringer ausfallen wird, je weniger Geld sich auf dem Konto befindet. Mit Hilfe der Zinseszinsrechnung lässt sich dies eindrucksvoll bestätigen.

Zinseszinsrechnung und Festgeld

Festgeld ist genauso sicher wie ein Sparbuch, gewährt den Kunden jedoch deutlich höhere Zinsen. Der Hauptgrund dafür ist, dass die Bank das Geld eine zeitlang fest anlegt und der Kunde während dieser Zeit nicht über das Geld verfügen kann.

Wenn überhaupt, dann ist dies nur mit erheblichen Verlusten möglich. In jedem Falle ginge durch eine vorzeitige Kündigung der Festgeldanlage der Anspruch auf den  zugesagten Zinssatz verloren.

Bei kürzeren Anlagezeiträumen von wenigen Wochen oder wenigen Monaten erfolgt die Zinsgutschrift am Ende der Laufzeit. Hier kommt es zu keinem Zinseszinseffekt, wodurch auch die Zinseszinsrechnung überflüssig würde.

Oftmals werden die Zinsen aber jährlich oder sogar unterjährig gutgeschrieben. Dabei gilt der Grundsatz, dass der Zinseszinseffekt umso stärker greift, je öfter die Zinsen auf der  gutgeschrieben werden. Die Zinseszinsrechnung könnte dies klar belegen.

Beispielrechnung:

Würden zum Beispiel 10.000 Euro über 3 Jahre mit 3% Zinsen angelegt und erfolgte die Zinsgutschrift zum Ende des Kalenderjahres, würden sich nach einem Jahr 10.300 Euro auf dem Konto befinden. Diese 10.300 Euro werden nun wieder zu 3% angelegt.

Durch den höheren Sockelbetrag würden sich im zweiten Jahr laut Zinseszinsrechnung auch die Zinsen erhöhen. Sie lägen dann nicht mehr bei 300, sondern bei 309 Euro, sodass sich am Ende des 2. Jahres 10.609 Euro auf dem Konto befinden würden.

Im letzten Jahre würde dieser Sockelbetrag noch einmal 318 Zinsen erwirtschaften, wodurch sich laut Zinseszinsrechnung ein Endbetrag von 10.927 Euro ergeben würde.

zum Online Zinseszinsrechner

Zinseszinsrechnung und Schulden

Die Zinseszinsrechung spielt nicht nur bei Sparguthaben, sondern auch bei Krediten oder sonstigen Schulden eine entscheidende Rolle. Dies ist auch der Grund dafür, warum viele Personen, die einmal in die Schuldenfalle hereingeraten sind, so schlecht wieder herausfinden.

Insbesondere beim Dispokredit lässt sich mit der Zinseszinsrechnung eindrucksvoll belegen, wie viel Geld der Kunde für die dauerhafte oder vorübergehende Überziehung seines Kontos zusätzlich zu zahlen hat.

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