Der Dispositionskredit – der Dispo – ist für viele schnell verfügbares zusätzliches Geld: Ob am Ende des Monats kurzfristig das Geld für den Lebensunterhalt ausgeht, eine unvorhergesehene Reparatur ein Loch in die Kasse frisst oder vorübergehende Engpässe ausgeglichen werden sollen – der Dispositionskredit wird von den Deutschen gerne genutzt.
Die meisten Banken gewähren zwei bis drei Nettogehälter als ständig verfügbare Geldquelle. Und obwohl es verführerisch ist, diese anzuzapfen, sollte man sich dies lieber zweimal überlegen, denn der Preis ist hoch.
Teure Unwissenheit
Wie hoch dieser Preis allerdings genau ist, ist nicht wenigen Bankkunden allerdings schleierhaft: Laut einer aktuellen Umfrage kennen 42 Prozent der Verbraucher die Höhe ihres Dispozinssatzes nicht. Vor allem junge Leute haben keine Ahnung, wie viel sie eigentlich für die Inanspruchnahme zahlen. In vielen Fällen ist das allerdings auch kein Wunder, denn die meisten Banken gehen nicht gerade transparent mit den hohen Kosten um.
Herauszufinden, wie viel sich die Bank das schnelle Geld kosten lässt, kann in eine zeitaufwendige und umständliche Suche ausarten. Stiftung Warentest stellte kürzlich fest: Viele Banken geben die Höhe ihres Dispo-Zinssatzes erst auf Nachfrage preis.
Fest steht allerdings, dass sich die Banken die Annehmlichkeit des schnell verfügbaren Geldes so einiges kosten lassen. Bis zu 14 Prozent Zinssatz verlangen manche Banken und Sparkassen aktuell für den kurzfristigen Kredit, im Durchschnitt liegt der Dispozins in Deutschland bei elf Prozent – und das obwohl der Leitzins nach wie vor auf einem historisch niedrigem Stand ist. Ein Umstand, den auch Verbraucherschützen regelmäßig kritisieren.
Lukratives Geschäft für die Banken
Für die Banken sind die Dispozinsen ein überaus lukratives Geschäft. Rund die Hälfte der Deutschen nimmt einer Umfrage des Statistikportals Statista zufolge den Dispokredit mehr oder weniger regelmäßig in Anspruch, 8,2 Prozent sind sogar im Dauerminus und nehmen so auch permanent in Kauf, überhöhte Zinsen zahlen zu müssen. Und ist man einmal in der Dispofalle, ist der Ausweg schwer. Die Deutsche Bundesbank meldet im August 2016, dass die Deutschen insgesamt mit über 34 Milliarden Euro in der Kreide stehen. Das bedeutet für die Banken: Erhöhen sie den Dispozins um einen Prozentpunkt, ergibt das 340 Millionen Euro Plus in der Kasse.
Dispo ablösen lohnt sich
Verbraucherschützer empfehlen daher: Wer regelmäßig seinen Dispositionskredit ausreizt, ist meistens besser beraten, einen klassischen Kredit aufzunehmen, um den teuren Schnell-Kredit abzulösen. Ein Ratenkreditrechner hat nahezu immer bessere Konditionen als der Dispo, die Schulden lassen sich wesentlich schneller zurückzahlen, und auch der Überblick über das Konto, die Ausgaben und Einnahmen fällt leichter, wenn nicht bereits am Monatsanfang das Gehalt zum großen Teil vom Dispo aufgefressen wurde.
Trotz meist günstigerer Zinssätze sollte man jedoch auch beim Kleinkredit die Konditionen genau prüfen. Die Zinssätze und Vertragsbedingungen unterscheiden sich zum Teil erheblich. Ein Kreditvergleich im Internet bringt die Unterschiede auf einen Blick ans Licht, ohne dass man selbst umständlich mehrere Angebote einholen muss.
Vergleichen lohnt sich
Und der Kreditvergleich im Internet bringt weitere Vorteile. So kooperieren Kreditvergleichsportale mit den größten Banken und sind daher immer auf dem aktuellsten Stand was Zinssätze, Laufzeiten und Konditionen angeht. Zum Teil belohnen die Banken den Abschluss über ein Vergleichsportal auch mit einem besonders niedrigen Zinssatz. Die Beantragung ist zudem in den meisten Fällen gleich online möglich, ohne dass Sie die Filiale aufsuchen müssen.