Bei der Geldanlage und vor allem dem effektiven Vermögensaufbau zählt vor allem eines: Die Rendite. Möchten Sie über einen längeren Zeitraum ein Vermögen aufbauen und dabei den Zins- und Zinseszinseffekt nutzen, ist es notwendig eine gewisse Menge Geld zu investieren. Durch die Nutzung des Leverage-Effektes können Sie dabei Ihre eigene Rendite stark steigern, doch die Methode birgt auch ein gewisses Risiko.
Was ist der Leverage-Effekt?
Als Leverage-Effekt bezeichnet man grundsätzlich die Veränderung der Rendite durch das zusätzliche Aufnehmen von Fremdkapital. Verfügen Sie etwa über ein Vermögen von 5.000 Euro und erhalten eine jährliche Rendite von 5%, verfügen Sie nach einem Jahr über 5.250 Euro. Um den Leverage-Effekt zu nutzen, nehmen Sie nun zusätzliche 5.000 Euro Fremdkapital auf und erhalten für den neuen Betrag von 10.000 Euro die selbe Rendite von 5%. Somit erhalten Sie nach einem Jahr 500 Euro Gewinn. Zahlen Sie das Darlehen in Höhe von 5.000 Euro nun zurück, bleibt ein Gewinn von 500 Euro. Gemessen an den 5.000 Eigenkapital ergibt sich eine effektive Rendite von 10%, die allein durch das zusätzlich eingesetzte Kapital erreicht wurde. Diesen Effekt, also das gezielte Aufnehmen von Fremdkapital zur Nutzung in Finanzanlagen und damit verbundener Erhöhung der Eigenkapitalrendite bezeichnet man als Leverage-Effekt.
Fremdkapital gibt es nicht umsonst
Wie bereits beschrieben, ist es notwendig für die Nutzung des Leverage-Effektes Fremdkapital aufzunehmen. Allerdings gibt es dieses selten umsonst. Da sich der Nutzen des Leverage-Effekts bei einem sehr guten Investment aber auszahlt, kann sich das Aufnehmen von Fremdkapital lohnen. Nehmen Sie beispielsweise bei einer Rendite von 5% einen Kredit mit einem effektiven Jahreszins von 1,5% auf, wie es Sie aktuell auf Grund der Niedrigzinsphase zahlreich gibt, bleiben Ihnen immer noch 3,5% zusätzliche Rendite. Im vorher erläuterten Beispiel erwirtschaften Sie mit Ihrem eigenen Kapital 5% Rendite und mit dem zusätzlich aufgenommenen Fremdkapital weitere 5%. Ziehen Sie von letzterem 1,5% Zinskosten ab, bleibt eine Gesamtrendite von 8,5% auf Ihr eingesetztes Kapital.
Welche Risiken gibt es?
Ein gewisses Risiko ist natürlich offensichtlich. Da Sie Geld investieren, welches Sie von Fremdkapitalgebern aufgenommen haben, müssen Sie dieses auch auf jeden Fall zurückzahlen. Geht das von Ihnen unternommene Investment schief, sind die Verbindlichkeiten für das aufgenommene Fremdkapital weiterhin präsent und müssen bedient werden. Es ist also wichtig, dass Sie sich bei der Nutzung des Leverage-Effekt, diesen Risikos bewusst sind und dementsprechend die Sicherheit des geplanten Investments abwägen. Weiterhin müssen Sie natürlich bedenken, dass Sie um eine positive Auswirkung des Fremdkapitals zu erzielen, eine höhere Rendite mit Ihrem Investment erzielen müssen, als die Zinskosten für das Fremdkapital betragen. Investieren Sie die vorher beschriebenen 10.000 Euro beispielsweise ein Jahr lang und erwirtschaften eine Gesamtrendite von nur einem Prozent, sieht die Bilanz am Ende schlechter aus. Denn durch die zu zahlenden Zinsen von 1,5 Prozent hat das Fremdkapital mehr Kosten, als es Ihnen Gewinn eingebracht hat.
Wird der Leverage-Effekt in der Praxis genutzt?
Auf Grund des Risikos, das diese Methode mit sich bringt, stellt sich die Frage, wie praxistauglich Sie ist. Trotz des bei Ausfall drohenden Risikos, wird der Leverage-Effekt in der Finanzindustrie tagtäglich genutzt. Vor allem Investmentfonds nutzen die exorbitante Wirkung von Fremdkapital auf die Rendite, um Ihren Anlegern bessere Ergebnisse zu bescheren. Gefährlich wird es mit dem Leverage-Effekt natürlich, wenn Sie auf Investments abzielen, die ein Ausfallrisiko haben. Denn in diesem Fall haben Sie nicht nur Ihr eingesetztes Vermögen verloren, sondern auch dazu noch Schulden aufgebaut.
Die Zinslage macht den Leverage-Effekt sehr attraktiv
Besonders attraktiv wird die Nutzung des Leverage-Effekts im Zuge der aktuellen Niedrigzinslage. Da Sie mit Ihrem Investment in jedem Fall die Zinskosten des Fremdkapitals ausgleichen müssen, sinkt das Risiko mit den erhobenen Zinsen. Durch die aktuelle Niedrigzinsphase können Sie beispielsweise mit einem Online-Kredit schnell und einfach Fremdkapital aufnehmen und zahlen im besten Fall weniger als 2% effektiven Jahreszins. Mit dem vorhandenen Kapital mehr als 2% Rendite zu erwirtschaften sollte im aktuellen Kapitalmarktumfeld problemlos möglich sein. Sollte sich die Zinslage allerdings wieder ändern, sieht die Situation schnell umgekehrt aus. Hohe Zinsen auf das Fremdkapital machen Ihnen schnell die Rendite kaputt und erhöhen das Risiko. Deshalb kann es besonders aktuell lohnenswert sein, Fremdkapital aufzunehmen und das noch vorhandene Niedrigzinsumfeld zu nutzen.
Fazit zum Leverage-Effekt im Vermögensaufbau
Wenngleich die Nutzung von Fremdkapital für die Verbesserung der Rendite ein gewisses Risiko birgt, stellt sich der Nutzen als massiv dar. Durch das günstig erhältliche zusätzliche Geld, können Sie die erzielte Rendite auf Ihre Vermögen schnell erhöhen und so effektiveren Vermögensaufbau betreiben. Aber Vorsicht: Bei riskanten Investments oder steigendem Zinsniveau erhöht sich auch das Risiko eines Verlustes oder gar Totalausfalles schnell. Risiko und Gewinn sollten im Einzelfall immer abgewägt werden.