Einleitung in die Marktzinsmethode
Wichtig für ertragreiche Geschäfte auf dem Geld- und Kapitalmarkt ist die Auswahl des aktuell besten Geschäftsverhältnis zu einer bestimmten Zeit und unter konkreten Bedingungen.
Nur im Falle der erfolgreichen Auswahl wird eine Bank oder eine Versicherung positiv wirtschaften und Erfolge erzielen.
Dennoch ist es in einem Geschäftsverlauf zum Beispiel einer konkreten Bank oft nicht einfach zu erkennen, welches Einzelgeschäft zum Erfolg geführt hat.
Um dies messbar zu machen, gibt es zahlreiche Methoden. Eine davon ist die Marktzinsmethode.
Definition der Marktzinsmethode
Die Marktzinsmethode dient also der Lokalisation von Erfolgsgeschäften auf dem Geld- und Kapitalmarkt. Um das zu bewerten, wird den erzielten Gewinnen von Einzelgeschäften eine Messlatte entgegengestellt, die sogenannte Opportunität.
Diese Messlatte ist jedoch nicht starr, sondern so dynamisch wie der Geld- und Kapitalmarkt auch.
Sie schafft jedoch eine Vergleichbarkeit unter alternativen Geschäften und so eine Messbarkeit von erfolgreichen Methoden.
Vorteile der Marktzinsmethode
Die Marktzinsmethode ist im Vergleich zu herkömmlichen Methoden wie der Schichtenbilanzmethode dynamischer verknüpft mit den tatsächlich auf dem Markt ablaufenden Prozessen.
Während in herkömmlichen Prozessen die aktiv- und Passivseite der Geld- und Kapitalmarktgeschäfte starr miteinander verknüpft sind, kann dies bei der Marktzinsmethode flexibel angepasst werden und schafft so einen besseren Überblick über Erfolgskriterien bei Verschiebung des Aktiv- beziehungsweise Passivanteils.
Nachteile der Marktzinsmethode
Ein wichtiger Nachteil der Marktzinsmethode liegt in seiner Stärke begründet. So flexibel diese Methode ist und so aufschlussreich sie Auskunft über einen bestimmten Zeitkorridor gibt, umso öfter muss sie an den sich verändernden Markt angepasst werden.
Nur dann lässt sich eine schlüssige und verlässliche Aussage über Erfolgsmechanismen im Bankengeschäft treffen. Andernfalls werden die Ergebnisse durch eine nicht mehr zutreffende Messlatte verfälscht und unbrauchbar.
Beispielrechnung zur Marktzinsmethode
Grundsätzlich werden bei der Marktzinsmethode zwei Erfolgsfaktoren voneinander getrennt und bewertet.
Auf dem Geld- und Kapitalmarkt herrscht zu einem fixen Zeitpunkt ein Zinssatz für Geldgeschäfte.
So können durch das Verleihen von Geld auf eine Frist von 3 Jahren auf dem Geld- und Kapitalmarkt zum Beispiel 6,5 % Zinsen erwirtschaftet werden. Im Vergleich dazu sind im Kundengeschäft bessere Konditionen möglich.
Die Differenz zwischen dem Ertrag auf dem Geld- und Kapitalmarkt und dem Kundengeschäft wird Konditionsbeitrag genannt. Beträgt der Zinssatz für das Verleihen von Geld an den Kunden zum Beispiel 8,9 %, so beträgt der Konditionsbeitrag 2,4%.
Wird das gleiche Geld eingelegt, beträgt der Zinssatz zum Beispiel 3,6% in diesem Fall beträgt der Konditionsbeitrag 2,9%. In diesem Fall ist die Einlage des Kapitals also der Erfolgsindikator.
Zusammenfassung der Marktzinsmethode:
- Messmethode um Zinsgeschäfte auf Rentabilität zu prüfen
- Schafft Vergleichbarkeit von alternativen Geschäften
- Dynamische Methode um marktnahe Prozesse zu erfassen
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